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Geschichten aus dem 16er Dirk Orlishausen

Dirk Orlishausen

FC Hansa Rostock

1. Wie hat deine Torwarttrainer-Karriere begonnen?

Ein Gespräch bei einem Punktspiel zwischen KSC und Rostock. Mein ehemaliger Trainer Pavel Dotchev hat mit mir darüber gesprochen.
Ich war auch in den ersten beiden Jahren noch Back-Up Torwart.

2. Was begeistert dich an deinem Beruf?

Das ist mein Hobby, ich mach dies jetzt mein Ganzes Leben, 13 Jahre Professionell als Spieler. Für mich war klar, ich will diesen Weg gehen und meine Erfahrungen weiter geben. In den Letzten beiden Jahren in Karlsruhe hat sich dieses Empfinden entwickelt.

3. Trainierst du lieber mit Kindern oder Erwachsenen?

Da ich bisher nur Erwachsene und Jugendliche trainiert habe kann ich das nicht 100% beantworten. Stand jetzt kommt für mich aber nicht infrage im Kinderbereich zu arbeiten.

4. Wie wichtig ist eine gute Vorausbildung im Kinder- und Jugendalter? In wie fern erleichtert es das Training eines erwachsenen Profi-Torwarts?

Technik wird im Kindesalter gelernt und einstudiert. Dadurch das sich das Alter im Profibereich nach unten verschiebt hat man heutzutage keine Chance mehr. Es fehlt die nötige Zeit und Geduld im Profigeschäft.

5. Ab welchem Alter sollte man Deiner Meinung nach mit einem speziellen Torwart-Training beginnen?

Spätestens ab dem D-Jugend -Bereich muss damit begonnen werden. In diesem Alter lernt man und behält man am meisten.

6. Du nutzt viele neue, moderne Trainingshilfen im Torwarttraining. In welchem Verhältnis arbeitest du mit konventionellen Trainingsmethoden und den moderneren Trainingshilfen? Wie hoch ist der jeweilige Stellenwert in Deinem Trainingsaufbau?

Ich bin ein Trainer der viel ausprobiert und neues mit einbaut. Ich habe aber auch gelernt zu improvisieren. Da man nicht in jedem Verein über unendliche Mittel verfügt.
Ich bin nicht der Wissenschaftler der sein Training auf Studien aufbaut. Bei mir muss ehrlich gearbeitet werden.

7. Holst du dir Inspirationen von anderen Sportarten für Dein Training?

Ich schaue zum Handball, Football, Boxen , Tennis, Tischtennis und versuche überall etwas rauszuziehen.

8. Hat sich die Methodik Deines Trainings im Laufe der Jahre verändert? Wenn ja, warum, wenn nein, warum nicht?

Die Methodik wird die gleiche bleiben, weil ich von meiner Arbeit überzeugt bin. Die Materialen, Umstände und Entwicklung des Sports werden sich sicherlich verändern. Diesen werde ich mich natürlich auch unterziehen.

9. Die Position des Torwarts hat in den letzten Jahren einen immer höheren Stellenwert innerhalb der Mannschaft in Bezug auf das Spielgeschehen erlangt (Technik/Taktik etc.). Wie würdest Du diese Entwicklung beschreiben?

Der Torwart ist der Spezialist der Mannschaft. Es gibt so viele Facetten des Torwartspiels die trainiert werden müssen und gefordert werden, das diese Position zurecht einen Sonderstatus hat.

10. Wie wird sich die Position des Torwarts noch weiter entwickeln? Was vermutest du?

Ich denke es wird noch wissenschaftlicher zugehen um den Torwart zu trainieren und ins Spiel mit einzubinden.

11. Wie bewertest du die Torwartausbildung in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern, also auf internationaler Ebene?

Wir werden immer ein Land sein indem gute Torhüter ausgebildet werden. Das Problem was ich sehe, unsere 3 U-21 -Keeper spielen in ihren Vereinen nicht auf Topniveau. Und um sich weiterzuentwickeln braucht man diese Spiele.

12. Siehst du einen Torwarttrainer „nur“ als Trainer oder hat er für dich auch noch eine andere Bedeutung? Wenn ja, welche?

Ich sehe uns als Spezialtrainer für eine spezielle Position. Ich bin und muss auch eine Vertrauensperson sein. Denn ich denke ohne Vertrauen zwischen Keeper und Trainer wird man sich nicht weiterentwickeln.

13. Auf welche Techniken legst Du in Deinem Torwarttraining besonderen Wert?

Ich trainiere jede Technik. Je nach Häufigkeit des Auftretens einer Erforderlichen Technik im Spiel Vorlieben des Gegners kann dieses jedoch steuern.

14. Wie sieht Deine Trainingswoche mit den Profis aus? Wie ist Dein Wochenablauf?

Montag ist frei normalerweise.
Dienstag früh: Kraft und Stabi mit der Mannschaft.
Dienstag Nachmittag: 1-1 Techniken da auf kleines Feld gespielt wird. Also viele Bälle aus Nahdistanz.
Mittwoch: Spielaufbau, Spielfortsetzung
Donnerstag : Vorbereitung auf Torschuss + Takt. Für das kommende Spiel.
Freitag: Standards
Samstag:Spiel
Sonntag : Regeneration

Je nach Spielplan variiert natürlich alles

15. Wie arbeitest Du mit den Torhütern vor und nach dem Spiel?

Vor dem Spiel lasse ich sie in Ruhe. Da brauch ich nichts mehr coachen. Die Keeper sollen sich auf sich konzentrieren. Warm-Up vorm Spiel ist immer gleich.
Nach dem Spiel wird über Video sein Spiel analysiert.

16. Welche Rat würdest Du Torwarttrainer-Neulingen geben, die gerade in dem Bereich anfangen, tätig zu sein?

Als erstes sollten sie jede Technik die gebraucht wird selbst beherrschen. Woher sollen sie wissen ob es richtig ist was sie coachen?
Als zweites sind Erfahrungen aus dem eigenen Spiel wichtig um sich in die Situationen hineinversetzen zu können.

17. Welchen Rat, welche Empfehlung würdest Du jungen, aufstrebenden Torhüterinnen und Torhütern mit auf den Weg geben, die ihren Traum von einer Profikarriere verwirklichen wollen?

Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit. Durch den Umfang den es braucht um erfolgreich zu sein bzw. den Profitraum zu leben reicht es nicht nur Talent zu haben.
Kritisch zu sich selbst zu sein um aus Fehlern zu lernen.
Authentisch sein.

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