Philipp Klewin
FC Erzgebirge Aue
1. Was genau begeistert dich an der Torwart Position? Gibt es auch etwas, was dich an deiner Position stört?
Stören tut mich grundsätzlich nichts. Ich finde allerdings das es zu viele selbst ernannte Torwart-Spezialisten gibt. Unser Job ist viel zu komplex um ihn nicht von Profis auf diesem Gebiet bewerten zu lassen.
2. Wie hat deine Karriere im Tor/ Fußball begonnen?
Auf dem „Bolzplatz“ vor der Wohnung, mit meinem Papa und einem Ball wurde der Grundstein gelegt. Meine Laufbahn begann ich im Heimatort meines Vaters.
3. Bist du oft in deinen Junioren Zeiten zusätzlich zum Training alleine oder mit einem Trainingspartner zum Fußballplatz gegangen, um dich zu verbessern? Machst du das vielleicht immer noch so, wenn du merkst, dass du ein Defizit/Problem hast?
Klares Ja. Mein Papa war mein wichtigster Förderer. Noch in meiner Zeit als Nummer eins in Erfurt habe ich wöchentlich mit meinem Vater an meinen Fähigkeiten gearbeitet. Mittlerweile werden Extra-Schichten mit dem TWT geschoben.
Es gibt immer etwas zu verbessern.
4. Kannst du dich an die Unterzeichnung deines ersten Profivertrags erinnern, was war das für ein Gefühl? Haben sich deine Ziele daraufhin geändert und hast du einen anderen Blick auf den Profifußball bekommen?
Es war für mich gar kein so großes Ereignis. Lediglich der Startschuss um das nächste Ziel zu erreichen.
Aus dem Hobby wurde ein Beruf. Ich musste lernen, das es um Geld ging und nicht mehr der Spaß im Vordergrund stand, sondern die eigene Leistung.
5. Welche Person, welchen Trainer/Torwarttrainer hast du sehr gut in Erinnerung? Warum gerade diese Person?
Marco Kostmann von Arminia Bielefeld. Ein Virtuose des Torwartspiels. Unglaublich emphatisch, detailverliebt und wahnsinnig kompetent.
6. Siehst du einen Torwarttrainer „nur“ als Trainer oder hat er für dich auch noch eine andere Bedeutung? Wenn ja, welche?
Ich glaube das man eine sehr starke Verbindung zum TWT aufbauen kann und vielleicht sogar muss. Er nimmt die Form eines Mentors mit teils freundschaftlichen Zügen an.
7. Könntest du dir vorstellen, nach deiner Torwartkarriere als Torwarttrainer weiter im Geschäft zu bleiben?
Ganz sicher. Ich bilde mich gerade fort zum Personal Trainer. Möchte allerdings noch gerne die mentale Schiene abdecken und natürlich die TWT-Lizenzen abschließen. Als Trainer sehe ich mich allerdings eher im Nachwuchsbereich.
8.Wenn du im Tor stehst, triffst du deine Entscheidungen mehr durch Nachdenken/analytisch oder laufen deine Bewegungsabläufe automatisiert ab?
Ich versuche meine Abläufe zu analysieren und mit gezieltem Training zu automatisieren.
9. Welche Techniken sind deine Stärken? Was unterscheidet dich von anderen Torhütern?
Ich versuche meine Körperlänge zu einem Vorteil zu machen. Damit ich meine Reichweite bei Abschlüssen aus kurzer Distanz auch gezielt einsetzen kann. Daher fühle ich mich auf der Linie am wohlsten. Allerdings kann mir mittlerweile auch das Spiel mit Ball am Fuß eine Menge Spaß bereiten.
10. Gibt es Torwarttechniken, die dir schwer fallen und an denen du mehr arbeiten musst als an anderen? Wenn ja, welche?
Es gibt in jedem Bereich etwas zu verbessern.
11. Egal wie, Hauptsache gehalten? Was denkst du über diesen Spruch?
Klassischer „Feldspieler-Spruch“! Grundsätzlich ist das Ergebnis toll, allerdings spielt die Ästhetik doch auch keine unwesentliche Rolle, oder? 😉
12. Du hast schon in vielen Vereinen gespielt. Mit welchem hattest du die schönsten Erlebnisse? Kannst du eines dieser schönen Erlebnisse beschreiben?
So viele waren es zum Glück noch nicht. Ich konnte sehr viele Erfahrungen sammeln. Ob positiv oder negativ. Die ganz großen persönlichen Erlebnisse sind bisher allerdings ausgeblieben. Die müssten also noch kommen! 🙂 In schöner Erinnerung habe ich mein Profi-Debüt für RW Erfurt in Burghausen (0:0).
13. Hast du Rituale vor dem Training oder einem Spiel?
Früher hatte ich das. Mittlerweile vertrete ich den Standpunkt, das Aberglauben nur eine Entschuldigung für das Verfehlen von Zielen ist.